Du fragst dich vermutlich, wodurch sich ein nachhaltiges Modematerial auszeichnet. Dahinter steckt der Kerngedanke, dass nachhaltige Stoffe aus natürlichen oder umweltfreundlichen Quellen bezogen werden, wie zum Beispiel nachhaltig angebauten Pflanzen.
Neben dem Rohmaterial müssen aber auch andere Faktoren berücksichtigt werden, um zu bestimmen, ob ein Stoff nachhaltig ist. Zum Beispiel die Produktion: Färbeprozess, Druckverfahren und Endverarbeitung. Das Lebensende des Kleidungsstücks ist ebenfalls wichtig: ist es biologisch abbaubar oder recycelbar. Lust auf mehr? Hier findest du gute Beispiele nachhaltiger Stoffe, die auf dem Markt erhältlich sind, damit du weißt, worauf du das nächste Mal achten musst, wenn du auf der Suche nach Fair-Fashion-Teilen bist.
Einer der Hauptgründe, warum recycelte und Deadstock-Stoffe (also Stoffe, die das Ergebnis einer Überproduktion sind) ein derart nachhaltiges Material sind, besteht darin, dass sie nicht extra produziert werden müssen. Indem Slow-Fashion-Stücke aus recycelten Materialien gefertigt werden, erhalten diese Stoffe eine zweite Chance, statt auf der Mülldeponie zu landen. Bei Deadstock-Stoffen handelt es sich um Materialien, die überproduziert wurden. Sie liegen in der Lagerhalle herum und warten darauf, weggeworfen zu werden. Da ist es wirklich großartig, dass immer mehr nachhaltige Modedesigner wie Daniela Salazar einmalige Stücke aus Deadstock-Materialien herstellen und so verhindern, dass diese im Müll landen.
Spitzentipp: Slow-Fashion-Teile und aus recycelten Materialien gefertigte Stücke werden in der Regel mit einem Etikett gekennzeichnet.
Als ein nachhaltiges Modematerial hat Leinen zwei große Vorteile. Erstens, es ist extrem atmungsaktiv. Im Winter hält es dich warm, während es im Sommer für ein angenehm kühles Tragegefühl sorgt. Außerdem ist es ein biologisch abbaubares Material, weil es aus den Stängeln der Flachspflanze gewonnen wird. Im Vergleich zu Baumwolle ist Flachs sehr viel robuster und braucht sehr viel weniger Wasser zum Wachsen.
Spitzentipp: Wenn du auf der Suche nach einem Slow-Fashion-Teil aus Leinen bist, dann lass am besten die Finger von weißen Leinenteilen. Denn diese wurden einem intensiven chemischen Bleichprozess unterzogen. Entscheide dich stattdessen lieber für natürliche Töne, wie Braun, Elfenbein oder Grau.
Hanf ist ein fantastisches Beispiel für nachhaltige Modestoffe, weil er robust ist und auch zu Taschen oder Schuhen verarbeitet werden kann. Lassen wir die ulkige Tatsache, dass Hanf aus Cannabis hergestellt wird, mal außer Acht und konzentrieren uns darauf, dass das Material eines der nachhaltigsten Stoffe ist, die es derzeit gibt. Hanf wächst unglaublich schnell, laugt den Ackerboden nicht aus und benötigt keinerlei Pestizide. Außerdem produziert die Pflanze mehr Fasern als Flachs oder Baumwolle. Hanf ist ähnlich wie Leinen eine gute Wahl im Winter und aufgrund seiner UV-Beständigkeit ideal für die Sommermonate.
Spitzentipp: Es ist wichtig, das du dich beim Shoppen für gedämpfte Töne entscheidest, da helle Töne zweifelsohne ein Hinweis auf aggressive chemische Färbemittel sind.
Recycelte Materialien, Deadstock-Stoffe sowie Leinen und Hanf sind in puncto Nachhaltigkeit ideale Paradebeispiele. Aber darüber hinaus verdienen zwei weitere nachhaltige Materialien unsere Beachtung:
- Lyocell
Lyocell wird aus Eukalyptusholz gewonnen. Lyocell wird aus nachhaltiger Forstwirtschaft produziert. Es werden keinerlei Pestizide verwendet und nur wenig Wasser ist erforderlich, weil Eukalyptus in der Regel nicht viel Wasser benötigt. - Kork
Die Verfügbarkeit von Kork steigt zunehmend und das aus gutem Grund: Kork ist nicht nur ein idealer Ersatz für Leder, sondern ist auch wasserbeständig und vollständig recycelbar.
Image credits:
Header image: Getty Images
Image of rolls of deadstock fabric: Stocksy
Image of a woman wearing a linen suit: Getty Images
Image of pretty rolls of hemp: Shutterstock